Marian leidet seit einem Schlaganfall noch vor seiner Geburt an spastischen Lähmungen seiner linken Körperhälfte. Die Intensivtherapie bei HOME4MOTION brachte Verbesserungen.
Marian erlitt schon im Bauch seiner Mama einen Schlaganfall. Aufgrund dessen hat er Schwierigkeiten seinen linken Arm und seine linke Hand koordiniert zu bewegen. Im Alltag verwendet er seinen linken Arm nur selten, da er mit der rechten Hand viel schneller ist. Die größten Probleme hat er mit der korrekten Handgelenksstellung und der selektiven Fingerbewegung. Somit sind auch diverse Grifftechniken (wie Pinzettengriff, Dreipunktgriff etc.) sehr schwierig. Diese Grifftechniken zu beherrschen ist jedoch für das alltägliche Leben sehr wichtig.
Großzügige Spende
Dank der großzügigen Spende des Vereins „freiraum-europa“ wurde Marian in den Semesterferien eine 6-tätige Intensivtherapie mit täglich fünf Stunden hoch dosierter Bewegungstherapie bei HOME4MOTION in Graz ermöglicht. freiraum-europa hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kinder finanziell zu unterstützten, sei es durch Sachleistungen oder modernsten Therapien wie im Fall von Marian. Wir möchten uns auch auf diesem Wege im Namen des gesamten Teams herzlich dafür bedanken!
Intensivtherapie in den Semesterferien
Die 6-tägige speziell für Marian zusammengestellte Intensivtherapie mit unseren Computer- und robotikgestützten Therapiegeräten setzte sich aus mehreren Teilbereichen zusammen.
Der Fokus der Intensivtherapie lag vor allem darin, dass Marian sein Handgelenk in einer kontrollierten neutralen Stellung stabilisieren und seine Finger während der verschiedenen Grifftechniken koordinieren kann. Persönlich hatte Marian das Ziel seinen linken Zeigefinger zum Tippen am Computer einzusetzen, da er gerne mit dem Computer arbeitet und auch Hausaufgaben damit macht.
Durch unser robotikgestütztes Training konnten wir genau an Marians Schwierigkeiten arbeiten. Der Vorteil unserer Bewegungstherapie ist die hohe Intensität, die große Anzahl an Wiederholungen, die Abwechslung und der Spaßfaktor. All diese Elemente sind wichtig, um motorisches Lernen zu ermöglichen.
Abwechslung und Spaß
Für die Hand-Rehabilitation wurde das Therapiegerät „Pablo“ genutzt. Mit dem so genannten Multiball, der mit speziellen Sensoren jede Bewegung der Hand ermitteln kann, übte Marian sein Handgelenk in verschiedenen Stellungen des Unterarms zu koordinieren. Dies war sehr herausfordernd, da die Muskelspannung in seinem Unterarm auf einer Seite viel höher ist und er gegen diese Spannung arbeiten musste. Marian war aber sehr motiviert und konnte dies mit etwas Hilfe der Physiotherapeutin und den interaktiven Therapiespielen lernen durchzuführen.
Das Therapiegerät „Diego“ wurde für die Therapie des linken Armes genutzt. Mit Diego kann das Gewicht des Armes durch eine Fixierung mit individuell einstellbaren Armschlaufen teilweise abgenommen und dadurch die Armbewegung erleichtert werden. Marians Aufgabe war seine Arme in verschiedene Richtungen zu bewegen. Dabei musste er diverse Objekte, wie z.B. einen Korb, in seiner Hand halten, um die verschiedenen Grifftechniken während der Armbewegung zu lernen. Das konnte er gegen Ende der Intensivwoche immer besser.
Zudem wurde unser „Amadeo“ genutzt. Amadeo ist ideal, um die Fingerkoordination bzw. die selektive Fingerbewegung zu üben, während das Handgelenk passiv in der gewünschten Stellung fixiert wird. Durch Vibration und automatisierte individuell angepasste Bewegungen arbeitet Amadeo einerseits gezielt an der Verbesserung der Tiefensensibilität und andererseits durch das Lockern und Entspannen der Finger an der Verbesserung der Beweglichkeit der Finger.
Üben für den Alltag
Für Marian ist es sehr wichtig, die mit den Geräten erlernten Dinge in den Alltag umzusetzen. Da Marians Ziel war, am Computer tippen zu lernen, wurde das täglich geübt. Zu Beginn der Therapie benötigte er noch viel Hilfe von der Physiotherapeutin, aber am Ende konnte er schon einige Buchstaben selbst tippen und währenddessen sein Handgelenk in der richtigen Position stabilisieren. Natürlich muss Marian weiterhin üben, um automatisches Tippen zu lernen, aber mit seiner Motivation kann er es schaffen.
Resümee der Intensivwoche
Die 6-tägige Intensivtherapie war ein Erfolg. Marian hat verschiedene Grifftechniken während der Armbewegungen gelernt, seine Handgelenksstellungen etwas verbessert und konnte mit dem Computer erste Buchstaben tippen.
Was allerdings noch viel wichtiger ist, ist der subjektive Erfolg für Marian. Er merkt schon selbst, dass er seine linke Hand besser verwenden kann. Und auch seiner Mama fiel auf, dass Marian seine linke Hand bei spielerischen Aktivitäten einsetzt. Das war vor der Intensivwoche nicht der Fall.
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