„Man kann wirklich irrsinnig viel mitnehmen und davon profitieren“, Stephie Praktikantin der Sportwissenschaften.
Im November hatten wir in unserer Therapieeinrichtung in Graz tatkräftige Unterstützung: Stephie Pall absolvierte bei uns ein 60-stündiges Praktikum. Die 27-jährige schließt in wenigen Monaten ihr Master-Studium der Sportwissenschaften ab und wollte Erfahrungen im Bereich der Neuro-Therapie sammeln, da sie die Arbeit mit neurologischen Patient:innen immer schon interessiert hat. Nach ihrem Praktikum haben wir sie zum Interview gebeten.
Wie war die Einschulungsphase?
Also prinzipiell würde ich sagen, dass ich aus der Einschulungsphase noch nicht draußen bin, weil die Arbeit mit neurologischen Patient:innen und den verschiedenen Krankheitsbildern einfach so umfangreich ist. Da hab ich schon eine Zeit lang gebraucht, bis ich da wirklich rein gekommen bin. Aber die Mitarbeiter:innen sind alle so herzlich und haben mich auch gleich teilhaben lassen und mir kleine Aufgaben zugeteilt, die für mich umsetzbar waren.
Wie wurdest du während dem Praktikum betreut?
Eigentlich von Anfang an sehr herzlich und umfangreich. Jede/r Mitarbeiter:in ist sehr kompetent und hat mir von Anfang an immer Schritt für Schritt alles genau erklärt: warum das gemacht wird, warum der Patient da ist und was die Hintergründe sind. So konnte ich langsam in die Therapie hineinwachsen. Ich konnte auch immer jede Frage stellen, denn die Mitarbeiter:innen sind sehr offen und hilfsbereit.
Was ist das Besondere der Therapie?
Einzigartig sind auf jeden Fall die Therapiegeräte, mit denen hier gearbeitet wird. Auf der Uni habe ich von den Geräten oder neurologischen Patient:innen nur sehr oberflächig in der Theorie gelernt. Darum ist es umso wichtiger, dass man da auch in die Praxis hineinschaut und sieht wie die Therapie aussieht und wie mit Patient:innen umgegangen werden kann und soll. Was auch sehr besonders ist, ist die Eins-zu-Eins Betreuung und die Gruppentherapie. Es ist sehr individuell. Man kann wirklich mit Patient:innen arbeiten, was auf den Rehakliniken oft nicht möglich ist.
Welches Gerät hat dir besonders gefallen?
Es hat jedes Gerät natürlich seine eigenen Vorteile, aber am spannendsten war eigentlich die Balance Plattform Tymo, denn man kann sich alle möglichen Übungen ausdenken und mit einem Spiel verbinden.
Wie sah dein Arbeitsalltag aus?
Zuerst habe ich immer geschaut was am Programm steht, welche Patient:innen die nächsten Stunden erwartet werden und hab dann gleich versucht gewisse Einstellungen bei den Geräten vorzubereiten. Den einen oder anderen Patient:in durfte ich auch selbstständig begleiten. Ich hab auch oft den Kolleg:innen zugeschaut, wie sie die Therapie gestalten, und da konnte ich persönlich viel mitnehmen.
Welches Erlebnis wird dir besonders in Erinnerung bleiben?
Was sehr interessant war, war der Intensivpatient, der, während meinem Praktikum seine Therapien hatte. Da habe ich sehr viel mitbekommen, das da auch viel weiter geht und er sich verbessert hat. Ich konnte miterleben, wie daran gearbeitet wird, dass man Schritt für Schritt zurück ins Leben kommt. Und das ist sicher sehr besonders, weil man da eine ganz andere Verbindung zum Patienten aufbauen kann.
Was nimmst du persönlich mit aus dem Praktikum?
Ich habe viele Menschen kennen gelernt, die ihre eigene Geschichte haben und sehr motiviert sind wieder zurück ins Leben zu kommen und dafür hart arbeiten. Das ist echt schön anzusehen!
Was würdest du anderen Praktikant:innen raten?
Auf jeden Fall, um ein Praktikum anfragen und einfach reinschnuppern. Man kann wirklich irrsinnig viel mitnehmen und davon profitieren. Man geht mit unglaublichen vielen Tipps und Informationen aus dem Praktikum raus.
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